𝟙𝟝 Die Sache mit der Wandlung

In meinem kleinen Atelier findet ein regelmäßiger Maltreff statt. 
Wir malen schon sieben Jahre. 
Seit Jahren bemühe ich mich, meine liebe Gruppe vom Kopieren wegzubringen und vom fotografisch genauen ´pingeligen´ Malen. Statt künstlerisch zu interpretieren, höre ich immer denselben Satz:„Aber es ist doch so!”
Und wenn ein Bild mal anders gelingt, fällt man vor Schreck wieder drei Schritte zurück. Künstlerisch umsetzen unter Einbeziehen der inneren Realität - ís´ des schwer!


Nach der ersten Beichte meines Lebens, zu der mich Jesus im Traum aufrief, hatte ich ein tiefgreifendes Meditationserlebnis und es passierte in der Realität etwas Unglaubliches.


Als wir uns wieder zum Malen trafen, malten alle, wie auf Kommando, als wenn Jahre der Entwicklung vergangen wären.
Meine innere Lösung hatte sich offensichtlich auf die anderen übertragen, ohne dass ich daran gedacht hätte.


Und genau das ist es, was der Buddhismus sagt:„Du kannst die Welt erlösen, indem Du Dich selbst wandelst.”
Oder die kontemplativen Orden, die glauben, dass sie der Welt helfen, indem sie an sich selbst arbeiten, in der Stille und dem Gebet.


Ich war von dem Ergebnis schockiert.


Vielleicht tut sich deshalb in der Welt so wenig, weil wir die Sache falsch herum angehen.


Leider hielt es nicht lange an, und ich fragte mich natürlich, warum.


Aber dieses ´anders herum´ kommt einem so vor, als sollte man in den Abgrund springen, um festen Boden unter die Füße zu bekommen. 


Da braucht es schon viel Vertrauen in das Unmögliche.
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