32 Die Zauneidechsen

In dem kleinen Gärtle, wo ich mir ein Meditationseck einrichten durfte, kam nicht nur jeden Tag die gleiche Hummel, baute nicht nur eine Amsel ihr Nest, lagen nicht nur zwei bemooste Steine aus dem Laternsertal neben einem Aurikelchen von einer heiligen Quelle, sondern da kam fast täglich eine Zauneidechse, die eines Tages in giftgrün erschien, weil sie eine Braut suchte. 
Sie postierte sich vor mir und schaute mich lange mit ihren kleinen, runden Augen an. Dann begann sie mit beiden Beinen heftig vor mir zu trommeln.
Ich fragte sie: „Suchst Du eine Braut?”
Und witsch, war sie weg.


Am nächsten Tag kam „er” zuerst und trommelte in zwei Metern Abstand vor mir, und dann kam seine Braut, stellte sich neben ihn, und sie trommelten gemeinsam um die Wette und guckten mich dabei ganz frech an.


Dann blieben sie weg, denn sie mussten sich ja jetzt um Wohnung und Familie kümmern.

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